Mit dem Dachgeschoss eine schöne zusätzliche Wohnung schaffen.
Posted by Rauch on 13th Januar 2013
Oft besteht der Wunsch einen zusätzlichen Wohnraum im Einfamilienhaus zu schaffen, der einfach und schnell zu realisieren ist. Gründe sind zum Beispiel, ein zusätzlicher kleiner Arbeitsraum, ein Gästezimmer oder ein Zimmer für das Kind wird benötigt. Was liegt da nicht näher, den vorhandenen Raum im Dachboden als Wohnraum umzugestalten.
In Mehrfamilienhäusern spielen wirtschaftliche Kriterien eine Rolle für den Dachbodenausbau. Man schafft zusätzlich Wohnraum und erwirtschaftet so mehr Mieteinnahmen. Dachwohnungen bieten durch ihre individuelle Gestaltungsmöglichkeiten ihren besonderen Reiz und sind daher begehrt. Hinzukommt, dass hier auch meistens eine sehr schöne Aussicht vorhanden ist und es etwas ruhiger ist, als in den Etagen weiter unten.
Kommen wir aber wieder zurück zu dem Dachbodenausbau im Einfamilienhaus. Bevor man mit dem Ausbau beginnt, sollte man erst einmal prüfen, für was der Boden bisher genutzt wurde. Ob als Wäscheboden oder Lagerraum. In dem neuen fertigen Wohnraum kann man dann nicht einfach die Kisten ablagern und die Wäsche aufhängen. Das geht schon, aber da braucht man den Boden nicht ausbauen. Man muss erst einmal überlegen, was braucht man noch und wo kann ich die gelagerten Gegenstände im Gebäude unterbringen, ohne, dass diese stören. Habe ich weiterhin die Möglichkeit die Wäsche im Winter oder bei schlechtem Wetter zu trocknen. Muss ich ein Wäschetrockner kaufen. Wäsche sollte auch nicht in der Wohnung getrocknet werden, da diese zur Feuchteerhöhung der Raumluft führt. Im schlechten Fall führt dies dann zu einem Befall durch Schimmelpilze.
Dann sollte ich mir über die künftige Nutzung des Dachbodens Gedanken machen. Es ist wichtig, wo sollen Dachflächenfenster hin und an die Möglichkeit der Querlüftung ist einzuplanen. Wo wird die Elektroleitungen installiert und eventuell ist ein kleines Bad mit WC vorgesehen. Die Steigleitungen sollten möglichst über den der vorhandenen liegen, damit keine diagonale Verlegung an der Zimmerdecke oder zwischen den Deckenbalken erforderlich ist. Dies kostet sonst zusätzliche Kosten. Aber auch die Heizung muss abgesichert sein.
Die Außenwände des Dachbodens (meistens die Dachschrägen) sind Leichtbaukonstruktionen. Sie verfügen über nur ungenügende Wärmespeichermöglichkeiten. Man kann sich bei schlechter Planung ganz schnell ein Barackenklima schaffen. Daher sollte nicht zu kleine Räume entstehen, sodass ein ausreichendes Raumvolumen vorhanden ist. Sinnvoll sind auch massive Zwischenwände, die wenigstens als Wärmepuffer fungieren können. Trotz der Wärmedämmung mit Mineraldämmstoff zwischen den Sparren, kommt es auf der Sonnenseite sehr schnell zur Erwärmung der inneren Wandschräge. Besser sind massive und schwere Konstruktionen, wie sie in meinem Dachbuch vorgestellt werden. Diese lassen sich aber wegen der Tragfähigkeit der Sparren nicht immer anwenden, da die Sparren eigentlich nur die Dachsteine, die Wind- und Schneelast aufnehmen sollen. Die Dämmung und die Innenverkleidung sind zusätzliche Lasten. Sind diese höher, so muss auch der Dachstuhl erneuert oder aufwendig verstärkt werden und die geplante kleine Baustelle verursacht dann richtig Kosten. Sind die Räume größer, sodass die Nord- und Südseite den Raum begrenzen, so hat man bereits einen Temperaturausgleich innerhalb des Raumes.
Meistens fallen die Ãœberlegungen des nachträglichen Dachausbaus in Zusammenhang mit einer Dacherneuerung an. Hier kann man auch überlegen, ob nicht eine Aufsparrendämmung besser ist. Diese ist etwas teurer, hat aber den Vorteil, dass keine Wärmebrücken vorhanden sind und die Dampfbremse in der Regel auch funktioniert, da keine Durchdringungen und Anbindungen an vorhandene Wände erforderlich sind. Solche Ãœberlegungen sind wichtig auch für den Einbau der Dachflächenfenster, die einmal für eine ausreichende Beleuchtung durch Tageslicht und für die Lüftung sorgen. Was auch nicht immer beachtet wird, ist die direkte Sonneneinstrahlung, wodurch auch eine nicht gewollte Aufheizung des Raums kommt. Sinnvoll ist es daher auch bereits vor dem Einbau der neuen Dachflächenfenster an die richtigen Rollladen zu denken. Ein komplettes Sortiment erhält man zum Beispiel im www.veluxshop.de ®.
An dieser Stelle möchte ich betonen, was ich allen Bauherren an das Herz lege. Der Dämmstoffwahn ist eine rein deutsche Angelegenheit. Es geht hierbei rein um das Geschäft, möglichst viel Mineralwolle zu verkaufen. Bauphysikalisch ist das vollkommener Unsinn, da der U-Wert eine Rechengröße ist, um den Heizbedarf zu schätzen. Es handelt sich hierbei um eine Kurve, wo bei einem U-Wert um 0,5 nur noch geringe energetische Verbesserungen durch mehr Isolierung möglich sind. Ab dieser Größe nimmt der Einfluss der hygienisch notwendige und feuchteabführende Lüftungsaustausch sowie weitere physikalische Größen zu. Zu empfehlen ist daher eine Dämmstoffhöhe entsprechend die Sparrenhöhe abzüglich 2-3 cm Hinterlüftung. Darunter kann man ja noch quer zur Fuge eine Dämmplatte von 4 cm legen, damit eine mögliche Konvektion vermieden wird. (Dagegen muss ein Architekt oder ein Bauunternehmen entsprechend den gesetzlichen Dämmvorschriften bauen, sonst macht er sich straffbar! Ein guter Architekt kennt aber auch die Ausnahmereglungen.)
Das Wichtigste ist die fugendichte ordnungsgemäße Verlegung der Dampfbremse. Treten dann Holz zerstörende Schäden bei der Dachkonstruktion auf, der Bauherr muss den Schaden selbst bezahlen. Je luftdichter die Holzkonstruktion wird, z. B. Vollsparrendämmung, so größer wird die Gefahr. Die Verfasser der Wärmeschutzverordnung bezahlen keinen Cent. Die Bank freut sich gleich doppelt, da neben der Abzahlung der Fördermittel noch ein Kredit für die Sanierung benötigt wird.
Für die Verbesserung des Raumklimas im Dachgeschoss gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine richtige Holzverschalung speichert gut Wärme und reguliert die Luftfeuchte. Neue Gipsplatten haben Wachsbestandteile, die bei höhere Zimmertemperaturen schmelzen. Die unterschiedliche Enthalpie der Aggregatzustände reguliert die Raumlufttemperatur. Aber auch die Anzahl und die Anordnung der Dachflächenfenster bestimmt das Raumklima.
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