Im Ausland eine Immobilie kaufen.
Posted by Rauch on 15th Februar 2019
Es gibt verschiedene Gründe fern von der Heimat eine eigene Immobilie zu suchen und zu kaufen. Mit dem Kauf einer Wohnung oder Immobilien auf Mallorca, in Ungarn oder in der Türkei ist in der Regel auch ein Umzug in das andere Land verbunden. Je nach Lebenssituation kann das Ausland zum Hauptwohnsitz oder als Zweitwohnung für einige Monate werden.
Sieht man sich die Statistik an, so sind im Jahr 2012 711.922 Menschen aus Deutschland fortgezogen. Auch die anderen Jahre vorher bleibt die Anzahl der ausgewanderten Personen zwischen 600.000 bis 800.000. Zur Vervollständigung: 2012 sind 1.081.000 Menschen nach Deutschland gezogen.
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Nun besagt diese Statistik nicht, wie viele ausländische Bürger wieder zurück in ihre Heimat gezogen sind. Auch besagen diese Zahlen nicht, wie viel Deutsche auch im Ausland ihren Zweitwohnsitz haben, dort wohnen und arbeiten aber hier gemeldet sind. Unabhängig davon wird deutlich, dass viele Bürger nicht nur mit den Gedanken im Ausland wohnen, sondern dies auch in die Tat umsetzen.
Im Fernsehen werden ab und zu Auswanderer auf „ihrem Abenteuer Ausland“ begleitet. Teilweise sehr waghalsige und ungeplante Unternehmungen. Durch das Fernsehen sich auch noch etwas für den Unterhaltungswert verändert. Bei den Zahlen und Daten sollte man auch etwas vorsichtig sein. So wurden zum Beispiel bei Bulgarien Immobilienpreise genannt, die vielleicht auch für das betreffende Objekt zutrafen, sich aber weit von den üblichen Preisen unterscheiden.
Zunächst gibt es neben vielen anderen Gründen zwei wesentliche Gründe, sich in einem anderen Land niederzulassen.
Pensionäre suchen sich einen angenehmen Platz, wo sie ihr Lebensalter verbringen. Das kann eine schöne Immobilie auf Mallorca oder in der Türkei in Antalya sein. Aber auch Mietwohnung in Tunesien werden angemietet. Andere möchten ihren Lebenstraum vom eigenen Haus erfüllen, und suchen sich eine im Verhältnis zu Deutschland preisgünstiges Grundstück in Tschechien, Ungarn oder in Bulgarien.
Andere suchen und finden eine Existenz in der neuen Heimat für ihre Familie. Oft sind das hoch qualifizierte Fachkräfte, die hier in Deutschland nur eine unzureichende Perspektive sehen. Im Gegenzug kommt ein nicht unerheblicher Anteil weniger qualifizierte Menschen nach Deutschland. Ich selbst kenne einige gut qualifizierte Ausländer (Juristen, Ingenieure), die hier nur Hilfsarbeiten verrichten oder putzen dürfen. Mit Ihrem Umzug in ein anderes Land bleiben Sie dort immer ein Ausländer, auch wenn die Menschen während des Urlaubsaufenthaltes gastfreundlich sind. Denken Sie nur daran, eine echte Berliner Familie zieht in das bayerische Alpenvorland. In den Dörfern in Mecklenburg waren die deutschen Aussieder aus Ostpreußen nach 40 Jahren immer noch die Fremden.
Ein sehr interessanter Blogbeitrag von einem Moskauer Bürger, welcher jetzt in Bulgarien wohnt, ist in russischer Sprache verfasst. Er hat in seinem umfangreichen Artikel sehr viele nützliche Tipps gegeben, bevor man im Ausland eine Immobilie kauft. Nach dem man sich ein Wohnort ausgewählt hat, dazu kann man Urlaubsreisen nutzen, so sollte man wenigsten das erste halbe Jahr dort eine Wohnung mieten, bevor man sich eine Immobilie kauft. In dieser Zeit kann man sich mit der Mentalität der Menschen vertraut manchen und genauer die behördlichen Verfahrensweisen und Bedingungen kennenlernen, wie zum Beispiel Grundstückskauf, Grundsteuern, Abgaben usw.
Eine der wichtigsten Fragen ist die Sicherung der eigenen Existenz. Bekommt man dort Arbeit und kann man dort mit seiner Arbeit auch die Familie ernähren. Soziale Sicherungen, wie sie in Deutschland vorhanden sind, gibt es in anderen Ländern nicht, wie zum Beispiel die gesetzliche Krankenversicherung, Sozialhilfe usw. Dafür gibt es andere Sozialsysteme. Z. B. in Tunesien bekommt die Ehefrau 100 % der Pension des Ehegattens. Die Höhe der Pension entspricht dem früheren Einkommen. Dafür gibt es aber keine gesetzliche Krankenversicherung.
Ein guter Hinweis gibt das durchschnittliche Einkommen der Bevölkerung des Landes, wohin man auswandern möchte. Darauf schlägt man einen Aufschlag, um die bisherige Lebensqualität zu sichern. Wenn man in diesem Land wohnen möchte, dann sollte man auch die Sprache beherrschen. Aber auch die dortige Religion sollte beachtet werden.
Es spielen viele andere Faktoren eine wichtige Rolle, die richtig bewertet werden müssen. So kann eine Entscheidung durchaus mehrere Jahre dauern. Hat man einmal eine Immobilie, so hat man auch Verpflichtungen.
Wird die neue Immobilie nur zeitweise bewohnt, so steht die Frage, kann das Haus unbeaufsichtigt stehen bleiben oder ist einen Wachmann bzw. eine Wachfrau erforderlich. Das sind zusätzliche Kosten. Bei einer Eigentumswohnung ist das nur in seltensten Fällen erforderlich.
Mit den steigenden Energiepreisen in Deutschland rückt die Zweitimmobilie bzw. Wohnung im Ausland in eine neue wirtschaftliche Betrachtung. In dieser Woche hatte mir ein Eigentümer eines älteren frei stehenden Wohnhauses mit zwei Wohnungen gesagt, dass er für die Heizung 4500 Euro für das Heizöl braucht. Eine ähnliche Kostenhöhe für ein Einfamilienhaus nach dem langen kalten Winter 2013 wurde mir aus Thüringen berichtet. Bei einer neuen Doppelhaushälfte mit Wärmedämmung, aber nur 125 qm, liegt dies bei ca. 1100 Euro.
Wenn man im ersten Fall in den Wintermonaten in wärmeren Regionen wohnt, kann man bereits durch die Heizkosteneinsparung einen großen Teil der dortigen Kosten decken. Aber auch die Lebenshaltungskosten sollten bei der Vergleichsrechnung nicht fehlen. Was jedoch nicht mit Zahlen belegt werden kann, ist der Einfluss auf unsere Gesundheit. Frisches Obst und Gemüse ohne chemische Konservierungsmittel oder angenehme Meeresluft lassen sich nicht mit Zahlen gegenrechnen. So lädt zum Beispiel das angenehme Mittelmeerklima bereits zum Ende des Winters in Mitteleuropa zu schönen Radtouren auf der Mittelmeerinsel Mallorca mit der grünen Landschaft ein.
Bereits weiter oben hatte ich einen Moskauer erwähnt. Er hatte Empfehlungen gegeben, in welchem Land man in eine Immobilie investieren kann und wo man es unterlassen sollte. Leider hatte ich mir diese Länder nicht gemerkt. Er hatte aber einen sehr wichtigen Hinweis gegeben. In die Regionen, wo schon seit vielen Jahrhunderten Konflikte auftreten aber auch Länder mit instabilen politischen Verhältnissen, dort sollte man nicht investieren.
Die Türkei war und ist ein begehrtes Reiseland, wo auch viele Deutsche eine Immobilie gekauft haben. Dort drücken gegenwärtig (2014) Leistungsbilanzdefizite auf die lokale Währung. Die Lira hat auf Jahressicht mehr als 25 % an Wert verloren, ein Merkmal massiver wirtschaftlicher Probleme. Die Immobilie ist zwar sicher, aber bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist ein Wiederverkauf schlecht möglich.
Bis her hatte ich nur die Immobilien für die Eigennutzung angesprochen. Hier sei nur gesagt, wenn man diese nicht mehr benötigt, dann sollte man diese Immobilie auch wieder verkaufen können. Möglichst ohne finanziellen Verlust. Auch wenn die EZB plant, den Zins für die Bankeinlagen bei minus 0,1 Prozent zu fixieren, was eine Enteignung ihres Vermögens bedeutet, sollte der Kauf einer Immobilie nicht überstürzt erfolgen.
Für Investoren sind daher nicht nur inländische, sondern auch ausländische Immobilien interessant. Allerdings ist der Kauf etwas komplizierter wie in Deutschland, da man die gesetzlichen und verwaltungstechnischen Grundlagen kennen muss. Zum Beispiel muss in der Ukraine beim Kauf eines Hauses darauf geachtet werden, dass das Grundstück auch privatisiert wurde. Dort gibt es zwei Dokumente, eins für das Haus und eins für die Erde.
Damit keine Fehler entstehen, bedarf hierfür ausreichende Informationen und einen Fachmann, der die dortige Lage und die gesetzlichen Grundlagen genauestens kennt. Das deutsche Mietrecht ist alles andere als investitionsfreundlich. Mietnomaden gehören langsam zum Alltag. Das ist auch ein weiterer Grund, auch an eine Investition in eine ausländische Immobilie zu denken.
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