Die Planung einer Außentreppe für das Haus
Posted by Rauch on 29th März 2015
Die Treppe ist einer der kompliziertesten Bauteile eines Gebäudes. Bei der Planung einer Innentreppe oder einer feuerverzinkten Stahltreppe für den Außenbereich muss der zur Verfügung stehende Platzbedarf bestimmt werden. Abhängig davon ergeben sich die Möglichkeiten der Treppenformen, der Maße der Treppen und der Verziehung.
Maße für die Stufen einer Treppe
Unser normales Schrittmaß beträgt 63 cm. Diese Größe ist wichtig zur Bestimmung des Steigungsverhältnisses. Dieses Verhältnis ergibt sich aus:
63 cm = Auftrittsbreite a + 2 Steigungshöhen s
Der Richtwert für die Steigungshöhe bei einem Einfamilienhaus liegt zwischen 17 – 19 cm.
Der Wert ist abhängig von der Raumhöhe bzw. bei einer Außentreppe bis zur Terrasse bzw. bis zur Höhe der Balkontür. Die normale Raumhöhe liegt bei etwa 2,75 m. Hier ergeben sich in der Regel 15 Steigungen bei einer Steigungshöhe s von 18,33 cm.
Für die Auftrittsbreite a ergibt sich somit:
Auftrittsbreite a = 63 cm – 2 Steigungshöhen s
A = 63 cm -2 x 18,33 cm
A = 26,34 cm
Die Länge des Treppenlaufes ergibt sich danach:
Länge = (Anzahl der Steigungen – 1 Auftritt) x Auftrittsbreite
L = (51-1) x 26,34 cm = 3,69 m.
Eine gerade Treppe müsste bei einem Podest (Antritt und Austritt) von je 1,10 m fasst 6 m lang sein. Um Platz zu sparen, werden verschiedene Treppenformen hergestellt. Die verbreitetsten Formen in einem Einfamilienhaus sind die viertelgewendete im Antritt und die viertelgewendete im Antritt und Austritt. Den kleinsten Raum benötigen die einläufigen Wendeltreppen. Diese haben sowohl ihre Vorteile aber auch Nachteile. Die Vorteile sind die interessanten gestalterischen Aspekte im Innen- und Außenbereich. Als Außentreppe werden diese gern bei Terrassen oder Balkone angebaut, wenn man direkt von Balkon in den Garten möchte.
Die Wendeltreppe
Der Nachteil einer Wendeltreppe besteht in der Enge und sie lässt sich auch nicht so gut begehen, was im Alter Probleme bereiten kann. Bei einem Einfamilienhaus ist die Treppenhöhe durch die Höhe des Gebäudes begrenzt, aber bei Türmen sind genügend Podeste zum Verschnaufen vorzusehen. Im Bild eine Naturtreppe durch das Nadelöhr am Pfaffenstein in der Sächsischen Schweiz.
In den wärmeren Regionen befinden sich die Treppen nicht im Gebäude, sondern außen. Diese Treppen ermöglichen den Zugang zu den separaten Wohnungen in den Etagen. Hier ein Beispiel bei einem kleinen Baumarkt in Midoun auf Djerba in Tunesien. Dort währen Stahltreppen wegen der sommerlichen Hitze nicht so angebracht.
In Deutschland findet man verzinkte Stahltreppen auch an kleinen Wohngebäuden, wo die obere separate Wohnung als Ferienwohnung genutzt wird. Ohne diese Außentreppe müssten die Gäste immer durch den Wohnbereich der Vermieter und die Bedingungen einer abgeschossenen Wohnung werden nicht erfüllt. Viele Häuser werden nur teilweise genutzt. Die Kinder sind groß und wohnen wo anders und die obere Etage ist leer. Durch eine Außentreppe lässt sich durch relativ wenig Aufwand die obere Etage oder umgekehrt als separate Wohnung vermieten.
Das Material für eine Treppe
Die Treppenform aber auch das Treppenmaterial sollte zum Haustyp passen. Optisch wird sicherlich die schönste Stahltreppe nicht unbedingt zu einem Holzhaus oder zu den typischen Häusern in den Alpen passen. Hier sind sicherlich Holztreppen oder in Kombination mit Steinstufen auf der windgeschützten Seite unter dem breiten Dachüberhang besser. Frei bewitterte Holztreppen bedürfen dagegen einen hohen Pflegeaufwand. Feuerverzinkte Stahltreppen sind auch hier besser geeignet.
Nicht nur das Material, sondern auch die Qualität der Ausführungen sind entscheidend für die Haltbarkeit. In dem nachfolgenden Beispiel wurde das Wohnhaus in Vinnitsa gerade fertiggestellt. Es waren gerade einmal wenige Mieter eingezogen. Die Treppenstufen des Eingangsbereiches haben nicht einmal den ersten Winter überstanden.
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