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Faching., Dipl.-Ing.oec., Ing.oec., Ing. Peter Rauch PhD
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    EEG-Umlage

    Posted by Rauch on 17th August 2012

    In der Leipziger Volkszeitung vom 15. August 2012 heißt es in dem Leitartikel
    „Sächsische Firma klagt gegen Ökosteuer-Umlage“
    Die Textilfirma Vowalon aus Treuen im Vogtland klagt gegen die EEG-Umlage… Neben Vowalon beschreiten auch zwei andere deutsche Firmen – aus Bayern und aus Baden-Württemberg – den Klageweg. Sie wollen mit dem Prozess eine Grundsatzentscheidung über das EEG erstreiten…“ Hierbei geht es um die Verfassungsmäßigkeit der EEG-Umlage, welches eine Abgabe ist, mit der Gemeinwohlaufgaben finanziert werden. Für solche Finanzierungen sind aber Steuern da.
    Was ist die EEG? Vereinfacht ausgedrückt ist das eine zwangsweise Finanzierung der Solaranlage des Nachbarn, der Windparks und Biogasanlagen im benachbarten Dorf. (Produktionskosten für nutzbaren konventionellen Strom und dem EEG-Strom beträgt rund 14 Cent/kWh.)

    Wer keine Ausnahmegenehmigung erhält, in der Regel sind das nur Großkonzerne, darf die hohen Energiekosten bezahlen. Damit der Bürger vorwiegend theoretisch Energie spart, wurden auch noch eine Reihe von Hilfswerkzeugen verabschiedet, das sind die EnEV 2009, EnEG 2009, EEWärmeG, BImSchV 2010 und Heizkostenverordnung. (Weitere Ausführungen Energieeinsparverordnung.) Statt gesundes Wohnen in einem konventionellen Haus vorwiegend aus mineralischen Baustoffen, sind die Häuser in Plastikdämmung einzuhüllen und in schimmlige Energiesparhäuser zu verwandeln, alles im Sinn des grünen Zeitgeistes.

    Die theoretischen und praktischen Energieeinsparungen weichen abhängig vom Gebäudetyp, Größe und Standort zum Teil erheblich ab. Die erhofften Einsparungen werden nur in wenigen fällen erfüllt. Dafür leidet aber unsere Gesundheit!

    Zurück zum EEG. Dr. Ufer aus Leipzig hat an den Journalisten des o. g. Artikels einen Brief geschrieben. Dem Inhalt schliße ich mich an. Nachfolgend der Brief.

    Sehr geehrter Herr Kollenberg,

    bitte entschuldigen Sie meine erneute Mail, aber Beiträge zur Energiewirtschaft und Energiepolitik in der LVZ (und nicht nur dort) sehe ich mir meist gründlich an. Mein Beruf als Energiewirtschaftler bringt das nun mal mit sich!

    Sie habe sich gestern – ausgehend von der Klage der drei Textilunternehmen gegen die Ökostromkosten – mit der Finanzierung der Elektroenergie aus Sonne, Wind etc. beschäftigt. In Ihrem Leitartikel vertreten Sie die Auffassung, dass die Ökostromumlage „geholfen“ hätte. Wem hat sie geholfen? Ausschließlich den EEG-Nutznießern, nämlich den Investoren und Betreibern der Photovoltaik-, Windenergie- oder Biogas-Anlagen! Die können mittels EEG, das eine staatliche Absatzgarantie und ebenfalls staatlich festgelegte Preise verspricht, die ein Vielfaches der Erzeugungskosten konventioneller Kraftwerke betragen, stattliche Renditen einstreichen. Diese Vergünstigungen, fernab jeglicher marktwirtschaftlicher Grundsätze, werden zudem noch vom Staat für zwanzig Jahre garantiert! Bezahlen müssen es die Kunden, ob sie wollen oder nicht – Anlass für die längst überfällige Klage!

    Sie schlagen nun vor, „die teure Subventionierung des ökologischen Strom“ einzustellen. Was soll das Ihrer Meinung nach bedeuten? Ersatzlose Streichung des EEG unter Verzicht auf jeglichen Bestandschutz für die Investoren? Das wäre konsequent! Das würde aber zugleich das Ende aller Investitionen in die EEG-geförderten Energien bedeuten! Meinen Sie wirklich, dass das unsere Politiker zulassen werden?

    Damit wäre aber noch längst nicht erreicht, dass elektrische Energie wieder zu Preisen abgegeben werden könnte, wie es internationale üblich und zugleich sozialverträglich ist. Die sog. Energiewende besteht ja nicht nur darin, dass die alternativen Energien „auf Kosten der Verbraucher“ ausgebaut werden, sondern zugleich darin, dass die kostengünstigsten Kraftwerke, nämlich Kern- und Braunkohlenkraftwerke, entweder verboten oder so in ihrer Einsatzweise behindert werden, dass sie unwirtschaftlich werden (Standby-Betrieb zum Ausgleich der schwankenden Solar- und Windeinspeisung). Hinzu treten noch immense Kosten für den Bau und Betrieb von zusätzlichen Leitungen, die nur deshalb gebaut werden müssen, um den Strom aus Wind- und Photvoltaikanlagen abzuleiten. Diese Ableitung nützt den Verbrauchern allerdings nichts, wenn nicht zugleich auch der Wind mit entsprechender Stärke weht und die Sonne vom wolkenlosen Himmel scheint. Es müssen daher auch zusätzliche Standby-Kraftwerke gebaut oder Energiespeicher (keiner weiß, wie die aussehen sollen!) errichtet werden. Das ist übrigens die Ursache, warum es nicht möglich ist, mit Wind- oder Solaranlagen auch nur einen einzigen Haushalt mit Elektroenergie – im vollen Sinne des Wortes – zu versorgen! Man kann diese Tatsachen auch in andere Worte kleiden: Wind- und Solaranlagen sind energiewirtschaftlich völlig überflüssig!

    Und wenn schon über die „Energiewende“ nachgedacht wird, dann sollte man neben den immensen Kosten zwei weitere Tatsachen nicht aus den Augen verlieren:
    Erstens wird durch den Ausbau von volatilen Erzeugungsanlagen die Versorgungszuverlässigkeit erheblich beeinträchtigt, was schon heute viele Unternehmen dazu zwingt, eigene Reservekapazitäten aufzubauen. Hier geht es nicht nur um Versorgungsunterbrechungen im Minuten- oder gar Stundenbereich, sondern um Störungen im Bereich von Millisekunden, die zu erheblichen Störungen im Produktionsablauf führen können (siehe hierzu der aktuelle SPIEGEL).
    Zweitens sollten die durch das EEG ausgelösten großflächigen Umweltzerstörungen betrachtet werden: Nicht umsonst spricht man von „Verspargelung“, „Verspiegelung“ und „Vermaisung“ unserer Heimat. Dabei sind die zusätzlichen (und im Grunde überflüssigen) Leitungen und Kraftwerke noch gar nicht einbezogen!

    Wenn Sie, sehr geehrter Herr Kollenberg, schon über die „Energiewende“ schreiben, dann sollten Sie nicht nur über mögliche „Korrekturen“ spekulieren, sondern die Frage stellen: Wozu brauchen wir die „Energiewende“ überhaupt? Sie hat schon bisher! dazu geführt, dass das strategische Zieldreieck der Energiewirtschaft – Wirtschaftlichkeit – Versorgungszuverlässigkeit – Umweltverträglichkeit verletzt und damit eine moderne, zukunftssichere Elektroenergieversorgung auf Dauer verhindert wird!

    Offen bleibt danach die Frage, was unsere Politiker eigentlich dazu bewogen hat, dieses seit langem auch international bewährte Zieldreieck zu verlassen. Die Antwort ist sehr einfach: Die Politik wollte mit der „Energiewende“ ihre selbst erfundenen Ängste vor dem Klimakatastrophe, vorm angeblich nahen Ende der Energieressourcen und vor der friedlichen Nutzung der Kernenergie „bekämpfen“!

    Aber:
    Erstens gibt es nach wie vor keinen einzigen wissenschaftlich gesicherten Beweis dafür, dass das Spurengas CO2 (knapp 0,04 %) irgendeinen nachweisbaren Einfluss auf die Wetter- und damit Klimaentwicklung ausübt. Dieses lebensnotwendige Gas ist kein „Klimakiller“!

    Zweitens reichen die bekannten fossilen Energieträger noch hunderte Jahre, weshalb es keinen Grund für irgendwelche unbezahlbare Hektik gibt. Zudem gibt es außer Kohle, Öl und Gas noch weitere Ressourcen; erinnert sei nur an Uran, Thorium oder die Kernfusion. Und wissen Sie, welche Möglichkeiten unsere Nachkommen noch erschließen werden?

    Drittens denken fast alle anderen Länder der Erde ganz anders als deutsche Politiker über die Kernenergie: Sie betreiben und bauen Kernkraftwerke. Vor allem aber forschen sie an neuen, noch zuverlässigeren und effektiveren Kernkraftwerkskonzepten – was in Deutschland de facto untersagt ist!

    Unsere Politiker können „stolz“ sein, das strategische Zieldreieck „Wirtschaftlichkeit – Versorgungszuverlässigkeit – Umweltverträglichkeit“ durch drei Phobien (Klima-Phobie -Energiemangel-Phobie – Nuklear-Phobie) ersetzt zu haben! Wir und unsere Nachkommen werden es teuer bezahlen müssen! Unsere Kinder und Enkel werden in einem de-industrialisierten Land mit einer zerstörten, lebensfeindlichen Umwelt leben müssen!

    Damit ist auch das Urteil über die „Energiewende“ gefällt: Sie ist ein „totgeborenes Kind“, an dem inzwischen noch nicht einmal die „Eltern“ ihre Freude haben! Sehr viel Geld wird es kosten, den Schaden, den sie angerichtet hat, wieder zu korrigieren!

    Daher meine große Bitte an Sie: Versuchen Sie als Journalist nicht, die „Energiewende“ zu verteidigen oder schönzureden, sondern helfen Sie mit Ihren Möglichkeiten mit, die richtigen Wege zu einer guten Zukunft der Energiewirtschaft in Deutschland zu ebnen!

    Viele wichtige Fakten, mit denen Sie argumentieren können, finden Sie im kürzlich erschienen Buch „Die Energiewende ist schon gescheitert“ von Dr. Günter Keil (Band 1 der Schriftenreihe des Europäischen Instituts für Klima und Energie, TvR Medienverlag, Jena 2012, ISBN 978-3-940431-32-5). Ich kann es Ihnen nur wärmstens empfehlen!

    Bitte verzeihen Sie mir, dass meine Erwiderung bedeutend länger geraten ist als Ihr kompakter Leitartikel. Ich hielt das allerdings angesichts der Bedeutung dieser für unser Land so überaus wichtigen Problematik für zweckmäßig. Das war für mich auch Anlass meine Zeilen einem Kreis von Fachleuten und weiteren Interessierten zukommen zu lassen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ihr Dr. Dietmar Ufer

    Posted in Energie- und Umweltpolitik | Kommentare deaktiviert für EEG-Umlage

    Unionspolitiker Vaatz nennt Energiewende „sinnloses Experiment“

    Posted by Rauch on 19th Juli 2012

    Deutschlandfunk, 18. Juli 2012 • 06:50 Uhr
    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1814787

    „Liminski: Herr Vaatz, die Politik hält, schon wegen der großen Popularität der Frage, eisern an der Energiewende II fest. Verstörend wirkt eine drohende Strompreiserhöhung. Ist diese Energiewende noch zu akzeptablen Preisen machbar?

    Vaatz: Also ich halte sie zunächst erst mal aus rein physikalischen und auch aus technischen Gründen für kaum machbar und aus ökonomischen Gründen für völlig unsinnig, und ich glaube, dass sie nicht realisiert wird. Ich glaube, wir werden auf halbem Wege irgendwo stecken bleiben…

    „…Kosten…Wenn man alles zusammenrechnet, gibt es jetzt eine Rechnung von einem Institut, die beläuft sich auf 2,3 Billionen. Das sind Kosten, wenn die auf den Stromverbraucher umgeleitet werden sollen, dann ist definitiv der Wirtschaftsstandort Deutschland Geschichte.“
    „…Die Energiewirtschaft hat sich inzwischen auf diese Energiewende eingestellt, sie macht sozusagen Dienst nach Vorschrift, und sie wird ungerührt diese Kosten umlegen auf Wirtschaft und Verbraucher.“
    Strompreis “ … schon in den nächsten zwei bis drei Jahren mit einer Erhöhung um ungefähr 30 bis 50 Prozent rechnen.“


    Zeitplan für Energiewende bröckelt – Nach dem Umweltminister äußert jetzt auch Rösler Bedenken


    3800 Kilometer für die Energiewende – Vier große Stromautobahnen durch Deutschland geplant


    „Keine Energiewende am Ende für den Verbraucher noch viel teurer“
    LichtBlick-Vorstand will Stromsparen belohnen


    Die Energiewende und ihre Folgen – Reihe im Radiofeuilleton

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    Strompreise in Deutschland steigen zweistellig

    Posted by Rauch on 16th Mai 2012

    Deutschland hat aktuell die höchsten Strompreise in der EU. Die Stromkosten in Frankreich sind 40 % niedriger. Bis 2025 werden die Stromkosten laut einem Gutachten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) um 70 % steigen. Schuld daran sind die Kosten für die Energiewende und der Ausstieg aus der Atomkraft. Die Privathaushalte trifft eine wesentlich größere Kostenerhöhung, da sie nicht die Rabatte der Großabnehmer (Industrie) aushandeln kann. [1] Preiswerte und verfügbare Energie ist eine Voraussetzung einer effizienten Volkswirtschaft.

    Wie die Verteilung der Stromkosten in der Praxis erfolgt, beantwortet das nachfolgende Zitat.
    Für Gewerbekunden wird bei einem Jahresstrombedarf von 20 MWh gegenüber 2012 eine Steigerung der Bruttostrompreise um 26 Prozent auf 26,1 Cent/kWh im Jahr 2020 prognostiziert . Für mittelständische Industriekunden mit einem Verbrauch von 500 MWh ist bis 2020 ein Preisanstieg um 32,3 Prozent auf 17,5 Cent/kWh zu erwarten. Für die energieintensive Industrie ergibt sich ein kalkulierter Anstieg der Strompreise um 13,0 Prozent auf 7,5 Cent/kWh.„[2]
    Da der Bundesbürger zum intensiven Sparen aufgefordert wird, um das „Klima zu retten„, verbraucht er etwas weniger als 500 MWh pro Jahr. Als Lohn für seine Einsparungen darf er dafür etwas mehr bezahlen.

    [1] Preise für Strom steigen zweistellig, Wirtschaft, Leipziger Volkszeitung, 15. Mai 2012
    [2] Jeder dritte Unternehmen sieht in steigenden Energiepreisen Gefahr für Wettbewerbsposition, wirtschaft 4/2013, S. 8

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    Energiepolitik und Medlien

    Posted by Rauch on 29th Februar 2012

    Nachfolgend habe ich einen interessanten Brief erhalten, den ich mit Zustimmung von Dr. Ufer hier veröffentliche.

    Sehr geehrte Damen und Herren des DLF-Hörerservice,

    relativ häufig, fast täglich, höre ich Ihre Kommentare nach den 19-Uhr-Nachrichten. Sie bringen meist wertvolle Zusatzinformationen zu den Nachrichten, regen oft zum weiteren Nachdenken an. Natürlich gibt es von meiner Seite nicht in jedem Falle uneingeschränkte Zustimmung – aber das dürfte ja wohl normal sein!

    Eine unrühmliche Ausnahme stellte der Kommentar zur Solarförderung von Theo Geers am 23. Februar 2012 dar (Anlage). Leider komme ich erst heute dazu, darauf zu reagieren. Ich gestehe Ihnen: Er hat mich als Energiewirtschaftler mit jahrzehntelanger Berufserfahrung zutiefst erschüttert, weil er mit Fehl- bzw. Falschinformationen gespickt war. Fachwissen war kaum erkennbar! Ich war entsetzt darüber, dass man den DLF-Hörern so etwas anzubieten wagt!

    Da behauptete Geers doch tatsächlich, „der Solarstrom (hätte) kräftig mitgeholfen, das Land, seine Bürger und seine Wirtschaft vor dem Blackout zu bewahren.“ Und: „Die Energiewende funktioniert – auch dank des Solarstroms.“ Es ist erstaunlich, wie das ausgerechnet in den Wintermonaten und vor allem abends (wo der größte Leistungsbedarf herrscht und die Sonne nicht scheint) funktionieren soll.

    Er meint weiter, dass „inzwischen so viele Solaranlagen installiert sind, dass sie an guten Tagen die Leistung von 25 großen Kohle- oder Atomkraftwerken ersetzen können.“ Er sollte aber wissen, dass Solaranlagen – auch nicht „an guten Tagen“ – nicht ein einziges Kohle- oder Kernkraftwerk ersetzen können! Die in Photovoltaik-Anlagen installierte Leistung steht nur dann bereit, wenn die Sonne vom wolkenfreien sommerlichen Mittagshimmel scheint. Das sind lediglich wenige Stunden im Jahr! Noch nie stand die gesamte im Land installierte Leistung im vollen Umfang zur Verfügung! Während Braunkohlen- oder Kernkraftwerke in der Lage sind, mit Hilfe eines Kilowatts installierter Leistung im Jahr 8000 oder mehr Kilowattstunden elektrische Energie zu erzeugen, erbringen Photovoltaik-Anlagen nur rund 900 Kilowattstunden. Und weil die meteorologischen Bedingungen bekanntlich nicht planbar sind, kann sich kein Energieversorger darauf verlassen, dass er diese Energie zu dem Zeitpunkt beziehen kann, wenn sie auch benötigt wird. Alle Photovoltaik-Anlagen benötigen also eine 100-prozentige Leistungsreserve. Auf gut deutsch: Sie sind energiewirtschaftlich überflüssig. Oder: Solarstrom sichert weder heute noch morgen unsere Energieversorgung!

    Solaranlagen verursachen lediglich immense Kosten, die wir alle tragen müssen! Geers hatte schon den „richtigen Riecher“: Sie sind „eine Art Spielerei, die wir uns solange leisten, wie sie nicht zu teuer wird.“ Und sie sind eindeutig zu teuer, denn uns fehlt Geld für wichtigere Dinge!

    Wenn Herr Geers nicht begreift, dass Solaranlagen keine Kohle- und Kernkraftwerke ersetzen können, dann zeugt das höchstens davon, dass er den Unterschied zwischen Kilowatt und Kilowattstunde, zwischen elektrischer Leistung und elektrischer Energie, nicht begreift. Das ist zwar Elementarwissen aus dem schulischen Physik-Unterricht – aber vielleicht hat er Physik „abgewählt“? Für DLF-Kommentare darüber dürfte sein Wissen ja immer noch reichen – glaubt er!

    Geers will seinen Hörern einreden, dass bald der mit Solarmodulen „selbst erzeugte Strom billiger ist als der vom Stadtwerk gekaufte Strom“ sein wird. Wer trägt die Kosten für den Anschluss und Betrieb des elektrischen Netzes, mit dem sein „Solarhaus“ an die öffentliche Versorgung angeschlossen ist? Kostet die Energieversorgung zu den Zeiten, wo die Sonne nicht oder nur ungenügend Energie liefert, nichts? Er sollte einen Selbstversuch im eigenen Haushalt starten: Wie wäre es, wenn er sich von der öffentlichen Versorgung völlig trennen lässt und seine Kaffeemaschine, seinen Computer und seine Schreibtischlampe nur mit Strom aus der Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach betreibt? Dann muss er auch nicht die Steuern und Abgaben zahlen, die wir „Normalsterblichen“ mit unserer Stromrechnung (rund die Hälfte!) berappen müssen. Vielleicht wäre das sehr heilsam und würde Stoff für einen ausführlichen Erfahrungsbericht in Form eines DLF-Kommentars liefern!

    Er spricht allerdings immer von Hausbesitzern, die nicht so „blöd“ sein sollten, auf billigen PV-Strom von ihrem Dach zu verzichten. Was sollen aber alle die tun, die kein eigenes Dach besitzen, sondern in einer Mietwohnung leben? Die dürfen den Geers’schen Hausbesitzern den PV-Strom alimentieren?

    Ein Wort zur Solarindustrie in Deutschland: Sie bietet zweifellos tausende Arbeitsplätze. Ihr Wegfall würde schmerzen. Aber: Es handelt sich um eine Branche, die von Anfang an nicht in der Lage war, wettbewerbsfähige Produkte zu liefern, die sich ohne staatliche Unterstützung (über das von uns allen zu finanzierende Erneuerbare-Energien-Gesetz) auf dem Markt durchsetzen können. Auch die sich gegenwärtig vollziehende Kostensenkung – ausgelöst vor allem durch fernöstliche Konkurrenz – wird diese Subventionen nicht verhindern können. Eine „böse“ Parallele biete sich an: Wie wäre es denn gewesen, wenn unsere Regierung auf die Idee gekommen wäre, eine Pferdekutschen-Produktion aufbauen zu lassen und durch ein „Kutschen-Gesetz“ zu subventionieren? Viele Arbeitsplätze würden geschaffen und auf die „schmutzigen“ Autos, Flugzeuge oder Eisenbahnen könnte man dann allmählich verzichten …

    Herrn Geers fällt auf, dass sich „niemand … heute über Kosten des Klimawandels“ aufregt. Welche Kosten verursacht der „Klimawandel“ (den es schon so lange wie die Erde gibt) dem Bürger eigentlich? Richtig ist: Der „Kampf gegen den Klimawandel“ verursacht enorme Kosten – aber der Bürger freut sich über höhere Temperaturen (die von der Politik als „Gefahr“ ausgegeben werden), weil er dann an den primär wegen des „Klimaschutzes“ wachsenden Heizkosten sparen kann.

    Sehr geehrte Damen und Herren, verzeihen Sie mir meine langen Ausführungen. Ich habe diese Zeilen letztlich nicht nur wegen Geers‘ Kommentar geschrieben, sondern deshalb, weil ich damit Sie anregen möchte, über Ihre Informationen zur deutschen Energiepolitik nachzudenken, denen leider sehr oft eine ausreichende sachliche Substanz fehlt. Entschuldigen Sie auch meinen bissigen Sarkasmus! Geers ließ mir keine andere Wahl!

    Ein Anliegen zum Schluss: Bitte leiten Sie meine Zeilen nicht nur Herrn Geers, sondern auch an die Vorsitzende des Verwaltungsrates, Frau Monika Piel, sowie an den Vorsitzenden des Hörfunkrates, Herrn Dr. Erwin Vetter, weiter. Ich halte das in Anbetracht sowohl der politischen Bedeutung der hier angesprochenen Probleme als auch im Hinblick auf den allgemeinen Auftrag des Sender zur objektiven, wahrheitsgetreuen Berichterstattung und Information für notwendig. Besten Dank!

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. rer. oec., Ing. Dietmar Ufer Leipzig“

    Posted in Energie- und Umweltpolitik | Kommentare deaktiviert für Energiepolitik und Medlien

    Jeder fünfte deutsche Industriebetrieb verlegt Aktivitäten ins Ausland, oder plant dies!

    Posted by Rauch on 23rd Januar 2012

    „Jeder fünfte Industriebetrieb hat wegen der unsicheren Energie- oder Rohstoffversorgung bereits Aktivitäten ins Ausland verlagert, oder er plant dies. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), an der sich 1520 Unternehmen beteiligten. Das hält DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann für alarmierend: Er befürchtet, dass Deutschland im Zuge der Energiewende an Attraktivität für ausländische Investoren verliert.“

    https://eike-klima-energie.eu/2012/01/20/energiewende-wirkt-jeder-fuenfte-industriebetrieb-verlegt-aktivitaeten-ins-ausland-oder-plant-dies/

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