Die Fertigteilhäuser und Massivhäuser
Posted by Rauch on 10th Januar 2014
In unserer Klimazone erzielt man einen wirtschaftlichen Wärmeschutz durch eine sinnvolle Kombination aus Wärmedämmung und Wärmespeicherung. Eine massive Konstruktion bietet eine Voraussetzung für einen hervorragenden Wärmeschutz. Leichtbauhäuser sind besonders in den skandinavischen Ländern, in unseren Klimabereich daher weniger geeignet. Das hängt aber auch vom Standort ab. Sie müssen durch entsprechende konstruktive und technische Maßnahmen ergänzt werden. In Deutschland erfolgt zum Beispiel der Dachausbau in Leichtbauweise.
Sowohl bei der Sanierung als auch beim Neubau werden architektonische Extras geplant, die ohnehin die komplizierten physikalischen Prozesse im Gebäude nicht gerade günstig beeinflussen. Bei der Auswahl eines Gebäudes sollte man auf eine einfache Gebäudegeometrie achten. Das gibt sowohl für den Massivbau als auch für die Gebäude, die in Fertigbauweise erstellt werden.
Schwere massive Bauweisen speichern die Wärmeenergie und geben diese verzögert wieder ab. Die Temperaturschwankungen der Innenraumluft sind ausgeglichener. Die Phasenverschiebung wird durch die Temperatur, Materialstruktur (Poren, Kapillare, Salze) und Druck bestimmt. Im Mauerwerk/Konstruktion gibt es keine gleich bleibenden Zustände. Sie verändern sich ständig qualitativ und quantitativ.
Die Wandbaustoffe werden durch verschiedene Energieströme beeinflusst. Diese wirken sich wiederum auf das Raumklima aus. Massive Bauweisen können als monolithische Konstruktion ausgeführt werden. Hierbei sind Feuchteströme so, dass keine Feuchteanreicherung innerhalb der Konstruktion durch Grenzschichten oder Sperrschichten erfolgt. Eine Konstruktion in Leichtbauweise besteht immer aus mehreren Schichten mit unterschiedlichen Diffusionseigenschaften.
Auf der Innenseite muss sich in der Regel eine Sperrschicht befinden. Das erfordert eine sorgfältige Ausführung beim Errichten der Gebäude. Zur Feuchteregulierung kann in der Regel nur die innere Wandbeschichtung dienen. Das können Gipsplatten, aber auch Holzwerkstoffe sein. Das Nutzungsverhalten unterscheidet sich daher etwas gegenüber bei der Nutzung eines Massivbaus.
Die Massivbauweise hat aber auch einige Nachteile, das sind zum Beispiel:
- Lange Bauzeiten,
- die Baufeuchte bleibt 2-3 Jahre im Gebäude, was zum Anfang zu einer Schimmelneigung führen kann und
- höhere Herstellungskosten.
Früher hatte man für die Generationen ein Haus gebaut. Heute ist das nicht mehr der Fall. Sind die Kinder erwachsen, dann ziehen sie in der Regel weg. Das Haus baut man in der Regel im Alter zwischen 30-45 Jahre. Die normale Standzeit der Fertigteilgebäude liegt bei 40 bis 50 Jahren. Damit kann man ohne Sorgen nach dem Kauf bis zu seinem Lebensende darin wohnen. Die kürzere Standzeit ist somit kein mittelbarer Nachteil. Die Qualität der Fertigteilhäuser hat sich gegenüber früher wesentlich verbessert. In einem Artikel werden die Vorteile und Nachteile der Fertigbauweise beschrieben. Ich selbst habe bisher bei Fertigteilhäusern für den Wohnwert kein Nachteil feststellen können. Die Fertighausfirmen bieten ein breites Sortiment an, sodass man für sich auch das gewünschte Haus findet. Nachträge Veränderungen bzw. Umbauten sind zwar möglich, aber nicht sinnvoll, da umfangreiche bauliche Veränderungen erforderlich werden.
Dieses unscheinbare historische Holzhaus in den ukrainischen Karpaten in der Nähe von Chust ist ein Fertigteilhaus. Es lässt sich vollkommen auseinandernehmen und an einer anderen Stelle wieder aufstellen. So unscheinbar es aussieht, es ist wegen des sehr guten Holzes sehr wertvoll.
Die tragenden Bauteile bei diesen Fertighäusern sind aus Holz. Holz unterliegt Feuchteeinflüssen. Holz quillt und schwindet. Bei richtiger Konstruktion können diese Änderungen gut ausgeglichen werden. Wenn bautechnische Fehler auftreten, dann liegt es eher an einer schlechten Ausführung. Meistens arbeiten die Herstellungsfirmen mit Handwerkerfirmen zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit reifen auch Erfahrungen, auf welche man bauen sollte. Es ist nicht zu empfehlen, eine andere fremde Handwerkerfirma mit der Errichtung des Fertigteilhauses zu beauftragen, nur weil sie um 1000 Euro billiger ist. Welche Qualität sie liefern, ist unbekannt.
Oft werden diese Gebäude auch als Ausbauhaus angeboten. Wenn man handwerklich geschickt ist, dann kann man viele Kosten sparen. Aber man muss sich dies genau überlegen. Bei der Ãœberschätzung des eigenen handwerklichen Geschickes können schnell Fehler entstehen, die später korrigiert werden müssen. Des weiteren benötigt man für den Ausbau auch genügend Zeit, die mit der eigenen beruflichen Arbeitszeit vereinbar sein muss.
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