Warum kein „Ostergelächter“ als Reaktion auf den Weltklimabericht?
Posted by Rauch on Mai 4th, 2014
Oppenheimer Werkstatt für Wetterkunde – Dr. Wolfgang Thüne
Kritik an der kirchlichen wie weltlichen Obrigkeit musste schon immer sublime Mittel und Wege wählen, um nicht gleich verboten zu werden. Ein Ventil für Kritik war im Spätmittelalter der Brauch, zu Ostern Ostermärchen zu erzählen und so ein Ostergelächter zu entfachen. Wer lacht, vergisst Not und Pein, verdrängt Sorgen und spürt Lebenslust. Er blickt optimistisch in die Zukunft, auch wenn er sie weder kennen noch erahnen kann. Damit bewältigt er die Gegenwart und baut sich ein tragfähiges Fundament als Voraussetzung für eine gedeihliche persönliche Entwicklung.
Wer jedoch wie der Weltklimarat IPCC in seinen jüngsten Berichten die Zukunft nur in düsteren Farben ganz schwarz malt und Untergangsszenarien per Computer wie am Fließband produziert, der erzeugt Hysterie und fördert die Resignation. Dagegen hilft als Medizin nur noch der befreiende Humor. Doch wer erzeugt ihn? Wer hat den Mut? Zumindest die Neue Zürcher Zeitung forderte am 20. April 2014 „Klimamoral ohne erhobenen Zeigefinger“! Sie zitiert den Ökonomen und Philosophen Dominic Roser mit dem Satz: „Im Fall des Klimawandels haben wir es mit einem massiven Gerechtigkeitsproblem zu tun, zu dessen Lösung nicht wir Ökonomen, sondern vor allem auch Ethiker beitragen können.“ Doch was ist „Klimamoral“, was ist „Klimaethik“?
Hier haben wir es wieder, das „Gerechtigkeitsproblem“, das bereits 2007 die Bundeskanzlerin Angela Merkel zu der Forderung nach „globaler Klimagerechtigkeit“ hinriss. Doch was ist am Klima, dem Klimawandel ungerecht? Liegt das daran, dass es überall auf der Welt nicht gleich ist? Doch wie will der Mensch, mag er auch noch so größenwahnsinnig sein, eine Klima-Gleichheit auf dem Erdenrund schaffen? Und was ist ein „Klimaökonom“? Warum gibt es bisher keine Wetterökonomen, wo es doch eine Wetterfühligkeit gibt? Warum packt keiner das Ãœbel an der Wurzel und sorgt für besseres Wetter wie einheitliche Wetterbedingungen auf der Welt?
Der Weltklimarat – eine Klimahysterie Säh- und Ernte-Maschine
Erinnern wir uns – Yokohama am 31. März 2014: Der Weltklimarat IPCC hat so eindrücklich wie noch nie zuvor vor den Auswirkungen der Erderwärmung gewarnt. Der vom Menschen verursachte Klimawandel habe schon jetzt schwerwiegende Auswirkungen auf alle Kontinente und Meere. „Niemand auf diesem Planeten bleibt von den Auswirkungen des Klimawandels unberührt“, sagte der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri. Es wurde eine „Panikmache“ ohnegleichen inszeniert, so dass sich der niederländische Leitautor Richard Tol weigerte, in den „Chor der Klima-Apokalypse“ einstimmen zu müssen und seine Unterschrift zurückzog.
Seine Begründung?: „Es gibt viele Bürokraten, Politiker und Wissenschaftler, deren Jobs davon abhängen, dass die Klimakatastrophe möglichst schlimm erscheint.“ Er sprach von einer Art Selbstselektion der beteiligten Wissenschaftler und Politiker, die dem „Klima-Alarmismus“ zuneigten. In der Tat, der Bericht vermittelt den Eindruck, dass das Wetter weltweit aus den Fugen gerate und es bald nur noch „Extremwetter“ gäbe, das gleichzeitig die Gletscher in aller Welt schmelzen, den Meeresspiegel ansteigen lasse, Pflanzen und Tiere bedrohe, Ernteerträge beeinträchtige, die Trinkwasserversorgung gefährde, aber auch das Risiko gewaltsamer Konflikte erhöhe und die Flüchtlingsproblematik verschärfe. Speziell in der Ostsee habe sich die „Fläche der sauerstoffarmen Todeszonen“ im vergangenen Jahrhundert mehr als verzehnfacht.
Nach diesen hysterische Reaktionen auslösenden Peitschenhieben gab es bei der Präsentation des nächsten IPCC-Berichts am 13. April 2014 in Berlin die „frohe Botschaft“, dass die Welt doch noch zu retten, die Erderwärmung zu stoppen sei. Der IPCC-Vertreter Ottmar Edenhofer vom PIK in
Potsdam besänftigte: „Es kostet nicht die Welt, den Planeten zu retten“. Die Kosten lägen absolut im Rahmen, dies war seine Botschaft insbesondere an die Entwicklungs- und Schwellenländer.
Sollte mit einer solch nichtssagenden orakelhaften Plattitüde ein entspannendes Ostergelächter ausgelöst werden? Oder sollte damit eher von Hilflosigkeit wie Ratlosigkeit abgelenkt werden, um zu kaschieren, was Klaus Ermecke vermutet? Er vertritt die Ansicht, dass sich die gesamte Klima- und Energiepolitik in einem „Konzeptnebel“ verirrt und völlig die Orientierung verloren habe (www.ke-research.de). Sie habe die Flucht in einen rein verbalen Aktionismus angetreten, der zwar viel „heiße Luft“ verspreche, aber an der Wirklichkeit, dem Wetter, nichts ändere.
Ob dieser verworrenen Situation kommt kein befreiendes Gelächter auf, eher Mitleid mit IPCC-Experten, die sich im Kellerlabyrinth ihres selbst konstruierten ideologischen „Treibhauses“ verirrt haben und hoffnungslos einen Ausweg suchen. Ihre Botschaft: „Die Erderwärmung ist zu stoppen!“ Dies wird zwar von der Masse geglaubt, aber die physikalische Realität ist, dass die Erde sich abkühlt, weil sie permanent Wärme abstrahlt. Dies ist die Kernaussage des Stefan-Boltzmann-Gesetzes. Besonders schnell kühlt sich ein „schwarzer Körper“ ab. Zum Glück erwärmt sich ein „schwarzer Körper“ auch sehr schnell. Dies spürt man besonders an klaren Strahlungstagen im Frühjahr mit ihren ausgeprägten Temperaturamplituden zwischen Tag und Nacht. Es ist die Sonne, die am Tage immer wieder die während der Nacht abgekühlte Erde aufheizen muss, eben weil sie sich nicht erwärmen, sondern immer nur abkühlen kann. Um einen Körper, sei es Wasser oder Eisen, zu erwärmen, muss ihm Energie zugeführt werden. Hört die Energiezufuhr auf, erlischt das Feuer, kühlen sich alle Körper ab, wird selbst in einer Thermoskanne der heißeste Kaffee kalt. Diesen Naturvorgang, die Abkühlung erwärmter Körper, hat bereits Sir Isaac Newton (1642-1726) experimentell untersucht und in seinem „cooling law“ (Abkühlungsgesetz) quantitativ beschrieben.
Das Problem für unsere Erde ist nicht die „Erderwärmung“, sondern die Erdabkühlung durch ständigen Wärmeverlust. Diese verhindert einzig und allein die Sonne. Deren Energie wird nicht gleichmäßig auf der Erde verteilt, wenngleich im Jahresmittel alle Orte auf der Erde exakt 12 Stunden Tag und 12 Stunden Nacht haben. Der Unterschied liegt in der Einstrahlungsintensität, die natürlich in den äquatorialen Breiten weitaus höher ist als in den polaren Breiten. Bei sich permanent änderndem Neigungswinkel der Sonnenstrahlen ist der Wunsch nach „globaler Klimagerechtigkeit“ ein hoffnungsloser illusionärer politischer Wunschtraum.
Dafür noch Geld zu investieren mit dem billigen Slogan, es koste nicht die Welt, um den Planeten zu retten, ist eine unverantwortliche Verschwendung in einer Welt, die vor einem „globalen Schuldenmonster“ steht. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich BIZ beziffert nach dem Handelsblatt vom 22. April 2014 den „globalen Schuldenberg“ auf derzeit etwa 100 Billionen Dollar! Diesen zu erhöhen unter dem Vorwand, die „Erderwärmung“ zu stoppen, ist ein „Verbrechen“ an den nachfolgenden Generationen. Der Himmel, der ihnen versprochen wird, wird eine Hölle ohnegleichen sein.
Wer befreit uns aus dem Würgegriff der selbsternannten Weltenretter?
Sie war weltgeschichtlich eine recht kurze Periode, die Aufklärung. Sie war so anstrengend, dass ihr sogleich die Romantik folgte und der Idealismus seinen Siegeszug antrat, dem sich dann das „Zeitalter der Ideologien“ anschloss. Es war offensichtlich für das „Herdentier“ Mensch, das die soziale Wärme sucht, zu anstrengend, ständig nach der Weisung von Immanuel Kant (1724-1804) „Sapere aude“ zu leben: „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen, um die aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit zu befreien.“
Es ist weitaus bequemer, selbsternannten Hirten zu folgen im Schutz der Herde. Konformismus ist das Gebot der Stunde. Wer nicht abweicht, fällt nicht auf, bleibt unbehelligt. Mehrheiten können ja nicht irren oder falsch liegen, denn sie besitzen eine Art „Schwarmintelligenz“, die dem normalen Verstand überlegen ist. Optimal angepasst ist der, der mit dem Strom schwimmt und nicht gegen ihn, das ist ökologisch sinnvoll und verkleinere auch den „CO2-Fußabdruck“. Glaub mir einfach, sagt jeder Politiker, ich will nur dein Bestes. Zudem habe ich den besseren Ãœberblick, vertraue mir. Schenke mir deine Zuneigung, kreuze meinen Namen an, wähle mich! Zweifle nicht, ich weiß aus höherer Warte, was für dich gut ist. „Klimaschutz“ ist halt lebensnotwendig oder willst Du, dass die „Klimakatastrophe“ kommt und Welt untergeht?
So wie die Mächtigen argumentieren, so tun es inzwischen auch die Wissenden, denn sie sind in das politische Räderwerk eingebunden, müssen funktionieren, denn sie sind von staatlichen Forschungsgeldern abhängig. Politik und Wissenschaft sind verzahnt, arbeiten Hand in Hand nach dem Motto von Francis Bacon (1561-1626) „Wissen ist Macht“. Das Wissen rechtfertigt die Macht und die Macht beruft sich auf das Wissen. So funktioniert der moderne „Kreislauf“ der Machterhaltung. Es ist eine unheilige politische Allianz, die besonders in der auf Drittmittel angewiesenen „Klimaforschung“ traurige Wirklichkeit geworden ist und den Ruf nach „Freiheit der Wissenschaften“ ins Leere laufen lässt.
Da der Ruf der Klimaforscher angekratzt und nicht mehr der beste ist, haben diese sich selbst zu „Klimaexperten“ erhoben. So wie Kleider Leute machen, so schaffen Worte Respekt. Sie wollen sich damit über die Masse der einfachen „Klimatologen“ erheben und ihre geistige Ãœberlegenheit demonstrieren. „Klimatologe“ kann sich ungeschützt jeder nennen, der die Grundrechenarten beherrscht und Wetterdaten statistisch in Klimadaten umrechnen kann. Da ist ein „Klimaexperte“ schon etwas Besonderes. Können diese sich dann als Auserwählte, wie die „IPCC-Klimaexperten“ der UN, fühlen und sich auf eine gemeinsame durch Konsens herbeigeführte „Expertenmeinung“, dann sind sie praktisch unfehlbar und wehe dem, der sie nicht anbetet, sondern kritisiert. Einst versprach die Wissenschaft, Glauben durch Wissen zu ersetzen. Heute fordern Wissenschaftler den kritiklosen Glauben an ihre ideologischen Ergüsse wie etwa die haltlose Hypothese von der „Erderwärmung“!
Da Politik und Wissenschaft eine Art „Symbiose“ bilden und in parasitärer Abhängigkeit leben, ist eine Abkehr von dem teuren Wahn, die „Erderwärmung“ auf Zwei Grad plus beschränken wie den „Klimawandel“ stoppen zu können, nur durch Aktivierung des eigenen Verstandes und die Rückgewinnung des Mutes zur Kritik an der herrschenden Meinung denkbar.
Oppenheim, den 23. April 2014
Dipl.-Met. Dr. phil. Wolfgang Thüne