Was ist bei der Planung eines neuen Bades zu beachten
Posted by Rauch on Oktober 9th, 2016
Wir sind gerade selbst mit einer Planung eines neuen Bades beschäftigt und wissen, dass einmal die Planung und dann die Realisierung nicht so einfach sind. (Zu unserem speziellen Problem schreibe ich ganz unten.) Der Umbau des Bades im bewohnten Haus bzw. Wohnung muss so erfolgen, dass wenigsten am Abend Wasser zum Waschen vorhanden ist. Besser ist natürlich ein Umbau des Bades vor dem Bezug des Hauses bzw. der Wohnung.
Bild von samstroy.com
Das Bad neu gestalten
Es ist einmal zu unterscheiden, der Neubau im eigenen Haus oder in der Miet- bzw. Eigentumswohnung. Hat man im ersten Fall wesentlich mehr Möglichkeiten der Gestaltung, so wird im zweiten Fall die Planung des neuen Bades durch die Raumstruktur bestimmt.
Optimal sind ein ausreichend großer Raum mit Fenster und die Möglichkeit der individuellen Verlegung der Sanitärleitungen. Dann sind eigentlich viele Varianten gegeben, wo eine Wanne, eine Dusche, ein WC-Becken und ein Waschbecken aufgestellt werden kann. Bei ausreichendem Platz ist das zusätzliche Aufstellen einer Sauna möglich. Wir finden die Infrarotkabine als eine recht sinnvolle alternative für die Sauna mit Wasserdampf. Da sie nicht sehr groß ist und sich sicherlich auch leichter und mit weniger Aufwand pflegen lässt.
Daneben entsteht weniger Feuchtigkeit im Badezimmer. Es gibt aber auch Duschkabinen, welche gleichzeitig als Sauna genutzt werden können. Durch diese Kombination kann Platz gespart werden. Natürlich gibt es bei einer Gestaltung des Bades einen sehr breiten Spielraum, von dem einfachen zweckmäßigen bis hin zum Luxusbad, wie Dusche mit Bodeneinlass und ein Whirlpool zum Relaxen. Dienten früher die Bäder ausschließlich für die Hygiene, so haben diese heute auch die Aufgabe der Erholung und Entspannung.
Besucht man in den Möbelhäusern die Abteilung für Bäder, so kann man sehr schön gestaltet Badeinrichtungen bewundern. Allerdings passen diese in eine Wohnung mit knapp 60 qm Wohnfläche nicht hinein. Diese Bäder, gerade in den ehemaligen Plattenbauten, sind sehr schmal und eng. Hier fehlen nach meiner Ansicht entsprechende Angebote, welche chic und modern und zudem auch gleich raumsparend sind.
Bei der Sanierung der Wohngebäude können die heutigen Ansprüche an ein modernes Bad berücksichtigt werden.
Bei der Modernisierung der Altbau ist auf den richtigen Fußboden zu achten
Bei der Altbausanierung der Leipziger Mehrfamilienhäuser wurden oft die Bäder in die Wohnungsmitte verlegt. Also kein Fenster, lediglich eine Lüftung sorgt für die Entlüftung der feuchten Luft nach dem Duschen. Diese konstruktive Ausführung des Badeinbaus ist kritisch zu beurteilen. Das Problem des innen liegenden Bades ist weniger das Problem, sondern die Holzkonstruktion der Deckenbalken und die Stiele der Bundwände. Ich hatte mehrere Tausend Deckenbalkenköpfe untersucht.
Die größten Schädigung an den circa 80 Jahre alten Konstruktionen waren in den Küchen und in den wenigen Bädern. Wenn Bäder, meistens bestanden diese nur aus WC und Waschbecken, ein Steinholzfußboden hatten, dann lagen immer ein Befall durch Holz zerstörende Insekten und teilweise auch Pilze vor.
Bei den neuen Bädern im sanierten Altbau liegt ein analoger Fußbodenaufbau vor. Statt des Steinholzfußbodens auf der Holzbalkendecke befindet sich eine Fermacelltrockenestrich, Gipsestrich oder eine wenigsten 28 mm Spanverlegeplatte. Eventuell befinden sich noch eine Ausgleichsschüttung, Schrenzlagen und andere Sperrschichten unter den Fußbodenfliesen.
Die ursprüngliche konstruktive Lüftung und Entfeuchtung über die Fugen des Dielenbelags ist nicht mehr möglich. Stattdessen sollte eine seitliche Lüftung der Fehlböden eingebaut werden. Die habe ich nie gesehen. Ich gehe davon aus, dass durch diese Ausführung die Standzeit der Holzbalkendecke wesentlich herabgesetzt wird.
Statt dieser Unsicherheit gibt es mineralische Decken. Besonders ist die Ziegeldecke zu erwähnen. Lecktagen oder kleine „Ãœberschwemmungen“ durch Spritzwasser im Bad schaden dieser Konstruktion nicht. Es ist daher immer ein Austausch der alten Holzbalkendecke, welche meistens auch saniert werden muss, sinnvoll.
Es gibt noch viele ältere aber auch neue Familienhäuser, wo Holzbalkendecken vorhanden sind. Hier ist ebenso der genannte Holzschutz zu beachten. Eine rustikale Dielung im Bad hat nicht jeder. Es muss aber gewährleistet sein, dass sich nirgendwo Feuchtigkeit oder Spritzwasser in der Konstruktion ansammeln können. Das sind zum Beispiel Dielen auf Sichtbalken. Das ist natürlich nur im Familienhaus wegen des Schallschutzes möglich.
Was ist auch bei der Planung eines neuen Bades zu beachten
Wir haben in den Karpaten dagegen erst einmal ein ganz anderes Problem, welches vor dem Neubau des Bades gelöst werden muss. In unserem Dorf (fast 10.000 Einwohner) gibt es kein zentrales Abwassersystem. Jeder hat seinen eigenen Brunnen und eine Fäkaliengrube in der die Flüssigkeit versickert. Das ist hier leider in den Nachbargrundstücken so. Auf dem Markt werden natürlich sehr moderne biologische dezentrale Abwasseranlagen angeboten, was sich finanziell kaum jemand leisten kann.
Aber auch hier gelten gesetzliche Mindestabstände. Eine dezentrale Abwasseranlage (auch die geschlossene Grube) muss sich mindestens 15 m vom Gebäude also auch vom Nachbargebäude befinden und 20 m vom Brunnen bzw. von der Wasserpumpe befinden. Auch wenn die Grundstücke etwas größer als die der deutschen Eigenheimsiedlungen sind, muss sich der Brunnen oder die Fäkaliengrube außerhalb des Grundstücks befinden. Sonst werden auch die Abstände zum Nachbarn nicht eingehalten.
Noch komplizierter ist es in Deutschland. In Brandenburg z. B. muss ein Abstand vom Haus- und Gartenbrunnen zwischen der Versickerungsanlage, auch zu den Nachbargrundstücken, mindestens 50 m betragen. Kleinkläranlagen beurteilt die zuständige Wasserbehörde des Landes und der Neubau einer Sammelgrube ist der Baubehörde anzuzeigen.
Wenn das Problem geklärt ist, dann können wir mit dem Neubau des nun doch veralterten Bades beginnen. Zu überlegen ist noch, ob wir den fast neuen Kohlebadeofen behalten. Der Vorteil besteht darin, wenn es kein Strom gibt (wird ab und zu abgeschalten), kann damit das Bad beheizt und warmes Wasser erzeugt werden.